Klassische Weihnachtsgedichte

Weihnachten ist das Fest der Liebe, an dem wir uns alle etwas NĂ€her stehen. In dieser Zeit denken wir an die Menschen, die wir lieben. Unsere Familie, Freunde und alle mit denen wir ĂŒbers Jahr in netter Verbindung stehen. Neben dem Duft von Tannenzweigen und BratĂ€pfeln liegt der Hauch von Lyrik in der Luft. Gerade klassische Weihnachtsgedichte fangen uns in den stillen Stunden bei Kerzenschein ein und lassen uns nachempfinden was Dichter ĂŒber die Weihnachtszeit zum Ausdruck gebracht haben.

Gedichte machen WeihnachtsgrĂŒĂŸe zu einem kleinen Geschenk. Gerade traditionelle Weihnachtsgedichte werden gerne fĂŒr gute WĂŒnsche zur Weihnachtszeit an all die Lieben versendet. Zudem kennt jeder die knisternden Minuten am Heiligen Abend, wenn Kinder vor dem Weihnachtsbaum stehen und ein Gedicht oder kleinen Vers vortragen - aufgeregt und voller Vorfreude. Der Duft von WeihnachtsgebĂ€ck zieht durchs Haus und schafft Erinnerungen, die schöner sind als jedes Geschenk.

Weihnachtsgedichte Klassiker sind so unterschiedlich wie wir Menschen. Besinnliche Zeilen, fröhliche Geschichten, Verse von Engeln und GÀnsebraten und Reime zum Nachdenken. Alles, was Weihnachten ausmacht, findest Du wieder in den winterlichen Zeilen bekannter Poeten wie Busch, Fontane, Goethe, Heine, Morgenstern, Rilke, Ringelnatz, Storm, von Eichendorff oder von Fallersleben, die im Folgenden zu finden sind.

Klassische Weihnachtsgedichte

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Zum 24. Dezember
Noch einmal ein Weihnachtsfest,
Immer kleiner wird der Rest,
Aber nehm ich so die Summe,
Alles Grade, alles Krumme,
Alles Falsche, alles Rechte,
Alles Gute, alles Schlechte –
Rechnet sich aus all dem Braus
Doch ein richtig Leben heraus.
Und dies können ist das Beste
Wohl bei diesem Weihnachtsfeste.

Autor: Theodor Fontane

Weihnachten
Markt und Straßen stehn verlassen,
Still erleuchtet jedes Haus,
Sinnend geh ich durch die Gassen,
Alles sieht so festlich aus.

An den Fenstern haben Frauen
Buntes Spielzeug fromm geschmĂŒckt,
Tausend Kindlein stehn und schauen,
Sind so wunderstill beglĂŒckt.

Und ich wandre aus den Mauern
Bis hinaus ins freie Feld,
Hehres GlĂ€nzen, heil’ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!

Sterne hoch die Kreise schlingen,
Aus des Schneees Einsamkeit
Steigt’s wie wunderbares Singen –
O du gnadenreiche Zeit!

Autor: Joseph von Eichendorff

Weihnachtslied
Vom Himmel in die tiefsten KlĂŒfte
Ein milder Stern herniederlacht;
Vom Tannenwalde steigen DĂŒfte
Und hauchen durch die WinterlĂŒfte,
Und kerzenhelle wird die Nacht.

Mir ist das Herz so froh erschrocken,
Das ist die liebe Weihnachtszeit!
Ich höre fernher Kirchenglocken
Mich lieblich heimatlich verlocken
In mÀrchenstille Herrlichkeit.

Ein frommer Zauber hÀlt mich wieder,
Anbetend, staunend muss ich stehn;
Es sinkt auf meine Augenlider
Ein goldner Kindertraum hernieder,
Ich fĂŒhl’s, ein Wunder ist geschehn.

Autor: Theodor Storm

Weihnachten
LiebelÀutend zieht durch Kerzenhelle,
Mild, wie WĂ€lderduft, die Weihnachtszeit,
Und ein schlichtes GlĂŒck streut auf die Schwelle
Schöne Blumen der Vergangenheit.

Hand schmiegt sich an Hand im engen Kreise,
Und das alte Lied von Gott und Christ
Bebt durch Seelen und verkĂŒndet leise,
Dass die kleinste Welt die grĂ¶ĂŸte ist.

Autor: Joachim Ringelnatz

Es gibt so wunderweiße NĂ€chte...
Es gibt so wunderweiße NĂ€chte,
drin alle Dinge Silber sind.
Da schimmert mancher Stern so lind,
als ob er fromme Hirten brÀchte
zu einem neuen Jesuskind.

Weit wie mit dichtem Demantstaube
bestreut, erscheinen Flur und Flut,
und in die Herzen, traumgemut,
steigt ein kapellenloser Glaube,
der leise seine Wunder tut.

Autor: Rainer Maria Rilke

Der Stern
HĂ€tt einer auch fast mehr Verstand
Als wie die drei Weisen aus Morgenland
Und ließe sich dĂŒnken, er wĂ€r wohl nie
Dem Sternlein nachgereist wie sie;
Dennoch, wenn nun das Weihnachtsfest
Seine Lichtlein wonniglich scheinen lÀsst,
FÀllt auch auf sein verstÀndig Gesicht,
Er mag es merken oder nicht,
Ein freundlicher Strahl
Des Wundersternes von dazumal.

Autor: Wilhelm Busch

Weihnachten
Zwar ist das Jahr an Festen reich,
Doch ist kein Fest dem Feste gleich,
Worauf wir Kinder Jahr aus Jahr ein
Stets harren in sĂŒĂŸer Lust und Pein.

O schöne, herrliche Weihnachtszeit,
Was bringst du Lust und Fröhlichkeit!
Wenn der heilige Christ in jedem Haus
Teilt seine lieben Gaben aus.

Und ist das HĂ€uschen noch so klein,
So kommt der heilige Christ hinein,
Und Alle sind ihm lieb wie die Seinen,
Die Armen und Reichen, die Großen und Kleinen.

Der heilige Christ an Alle denkt,
Ein Jedes wird von ihm beschenkt.
Drum lasst uns freu’n und dankbar sein!
Er denkt auch unser, mein und dein.

Autor: August Heinrich Hoffmann von Fallersleben

Weihnacht
Wenn in des Jahres Lauf, dem allzeit gleichen,
auf leisen Schwingen sich die Christnacht naht,
wenn Erd‘ und Himmel sich die HĂ€nde reichen,
dann schau’n wir dich, du grĂ¶ĂŸte Liebestat.

Du Heiland Jesus, kamst aus lichten Höhen,
wie unser Bruder tratst Du bei uns ein,
wir haben deine Herrlichkeit gesehen,
und deinen Wandel, fleckenlos und rein.

Verlorne Kinder knien an deiner Krippe,
von jener ersten Weihnacht an bis heut,
es klingt von armer SĂŒnder Herz und Lippe
ein jubelnd „Halleluja!“ weit und breit.

Tritt ein, du Spender aller Seligkeiten
in unser Herz und Haus, in Volk und Land,
hilf, dass wir glaubend Dir den Weg bereiten,
und mit Dir wandern liebend Hand in Hand.

Gib, dass wir hoffend in die Ferne blicken,
auf Dich allein, dem wir zu eigen ganz:
kein irdisch Ding soll uns das Ziel verrĂŒcken,
bis wir Dich schaun in deines Reiches Glanz.

Autor: Hans BrĂŒggemann

BĂ€ume leuchtend
BĂ€ume leuchtend, BĂ€ume blendend,
Überall das SĂŒĂŸe spendend.
In dem Glanze sich bewegend,
Alt und junges Herz erregend –
Solch ein Fest ist uns bescheret.
Mancher Gaben Schmuck verehret;
Staunend schaun wir auf und nieder,
Hin und Her und immer wieder.

Aber, FĂŒrst, wenn dir’s begegnet
Und ein Abend so dich segnet,
Dass als Lichter, dass als Flammen
Von dir glÀnzten all zusammen
Alles, was du ausgerichtet,
Alle, die sich dir verpflichtet:
Mit erhöhten Geistesblicken
FĂŒhltest herrliches EntzĂŒcken.

Autor: Johann Wolfgang von Goethe

Der Traum
Ich lag und schlief; da trÀumte mir
ein wunderschöner Traum:
Es stand auf unserm Tisch vor mir
ein hoher Weihnachtsbaum.

Und bunte Lichter ohne Zahl,
die brannten ringsumher;
die Zweige waren allzumal
von goldnen Äpfeln schwer.

Und Zuckerpuppen hingen dran;
das war mal eine Pracht!
Da gab’s, was ich nur wĂŒnschen kann
und was mir Freude macht.

Und als ich nach dem Baume sah
und ganz verwundert stand,
nach einem Apfel griff ich da,
und alles, alles schwand.

Da wacht‘ ich auf aus meinem Traum,
und dunkel war’s um mich.
Du lieber, schöner Weihnachtsbaum,
sag an, wo find‘ ich dich?

Autor: August Heinrich Hoffmann von Fallersleben

Das WeihnachtsbÀumlein
Es war einmal ein TĂ€nnelein
mit braunen Kuchenherzlein
und Glitzergold und Äpflein fein
und vielen bunten Kerzlein:
Das war am Weihnachtsfest so grĂŒn
als fing es eben an zu blĂŒhn.

Doch nach nicht gar zu langer Zeit,
da stands im Garten unten,
und seine ganze Herrlichkeit
war, ach, dahingeschwunden.
die grĂŒnen Nadeln warn'n verdorrt,
die Herzlein und die Kerzlein fort.

Bis eines Tags der GĂ€rtner kam,
den fror zu Haus im Dunkeln,
und es in seinen Ofen nahm -
Hei! Tats da sprĂŒhn und funkeln!
Und flammte jubelnd himmelwÀrts
in hundert FlÀmmlein an Gottes Herz.

Autor: Christian Morgenstern

Christgeschenk
Mein sĂŒĂŸes Liebchen! Hier in SchachtelwĂ€nden
gar mannigfalt geformte SĂŒĂŸigkeiten.
Die FrĂŒchte sind es heilger Weihnachtszeiten,
gebackne nur, den Kindern auszuspenden!

Dir möchte ich dann mit sĂŒĂŸem Redewenden
poetisch Zuckerbrot zum Fest bereiten;
allein was soll's mit solchen Eitelkeiten?
Weg den Versuch, mit Schmeichelei zu blenden!

Doch gibt es noch ein SĂŒĂŸes, das vom Innern
zum Innern spricht, genießbar in der Ferne,
das kann nur bis zu dir hinĂŒber wehen.

Und fĂŒhlst du dann ein freundliches Erinnern,
als blinkten froh dir wohlbekannte Sterne,
wirst du die kleinste Gabe nicht verschmÀhen.

Autor: Johann Wolfgang von Goethe

Morgen kommt der Weihnachtsmann
Morgen kommt der Weihnachtsmann,
Kommt mit seinen Gaben.
Trommel, Pfeifen und Gewehr,
Fahn' und SĂ€bel, und noch mehr,
Ja, ein ganzes Kriegsheer
Möcht' ich gerne haben!

Bring' uns, lieber Weihnachtsmann,
Bring' auch morgen, bringe
Musketier und Grenadier,
ZottelbÀr und Pantherthier,
Ross und Esel, Schaf und Stier,
Lauter schöne Dinge!

Doch du weisst ja unsern Wunsch,
Kennst ja unsre Herzen.
Kinder, Vater und Mama,
Auch sogar der Grosspapa,
Alle, alle sind wir da,
Warten dein mit Schmerzen.

Autor: August Heinrich Hoffmann von Fallersleben

Weihnacht
WeihnachtsgelÀute
Im nÀchtigen Wind ...
Wer weiß, wo heute
Die Glocken sind,
Die Töne von damals sind?

Die lebenden Töne
Verflogener Jahr'
Mit kindischer Schöne
Und duftendem Haar,
Mit tannenduftigem Haar,

Mit Lippen und Locken
Von TrÀumen schwer? ...
Und wo kommen die Glocken
Von heute her,
Die wandernden heute her?

Die kommenden Tage,
Die wehn da vorbei.
Wer hörts, ob Klage,
Ob lachender Mai,
Ob blĂŒhender, glĂŒhender Mai? ...

Autor: Hugo von Hofmannsthal

Ich wĂŒnsche mir ein Schaukelpferd
Ich wĂŒnsche mir ein Schaukelpferd,
Eine Festung und Soldaten
Und eine RĂŒstung und ein Schwert,
Wie sie die Ritter hatten.

Drei MĂ€rchenbĂŒcher wĂŒnsch' ich mir
Und Farben auch zum Malen
Und Bilderbogen und Papier
Und Gold- und Silberschalen.

Und weisse Tiere auch von Holz
Und farbige von Pappe,
Und einen Helm mit Federn stolz
Und eine Flechtemappe.

Ein Domino, ein Lottospiel,
Ein Kasperletheater,
Auch einen neuen Pinselstiel
Vergiss nicht, lieber Vater!

Auch einen grossen Tannenbaum,
Dran hundert Lichter glÀnzen,
Mit Marzipan und Zuckerschaum
Und SchokoladenkrÀnzen.

Doch dĂŒnkt dies alles euch zu viel,
Und wollt ihr daraus wÀhlen,
So könnte wohl der Pinselstiel
Und auch die Mappe fehlen.

Ein Zelt und sechs Kanonen dann
Und einen neuen Wagen
Und ein Geschirr mit Schellen dran,
Beim Pferdespiel zu tragen.

Ein Perspektiv, ein Zootrop,
Eine magische Laterne,
Ein Brennglas, ein Kaleidoskop -
Dies alles hÀtt' ich gerne.

Als HĂ€nschen so gesprochen hat,
Sieht man die Eltern lachen:
Was willst du, kleiner Nimmersatt,
Mit all den vielen Sachen?

Wer so viel wĂŒnscht, der Vater sprichts:
Bekommt auch nicht ein Achtel -
Der kriegt ein ganz klein wenig Nichts
In einer Dreierschachtel!

Autor: Heinrich Seidel

Nun wandelt auf verschneiten Wegen
Nun wandelt auf verschneiten Wegen
die Friedensbotschaft durch die Welt,
aus Ewigkeit ein lichter Segen
in das GewĂŒhl des Tages fĂ€llt.
Schon blinkt die Nacht, die Glocken schwingen,
und willig macht die Menschheit halt,
das wilde DrÀngen, Hasten, Ringen
entschlĂ€ft, der wĂŒste LĂ€rm verschallt.

Ein Opferduft aus Tannenzweigen,
ein Wunderbaum mit Sternenpracht,
und um den Baum ein Jubelreigen –
das ist das Fest, von Gott gemacht.
O holder Traum, laß dich genießen:
daß alles glĂŒcklich, gut und fromm!
Dann mag die Seligkeit zerfließen,
der alte Kampfplatz winken: Komm!

Autor: Victor BlĂŒthgen

Des Armen ChristbÀumchen
Kind:
O Mutter, was hab ich ein BĂ€umchen gesehn,
War voll von Kerzen, die brannten so schön,
Da glÀnzte von Gold und von Silber so viel,
Zum Essen so vieles, so Schönes zum Spiel.

Sie sagten, das habe zur heiligen Nacht
Christkindchen herab vom Himmel gebracht,
Christkindchen hat uns doch alle so wert,
Warum hat's mir kein BĂ€umchen beschert?

Mutter:
Dein BĂ€umchen steht im Himmel noch
Und hast du's auch nicht, es gehört dir doch,
Und kommst du dereinst zu des Himmels Höh'n,
Dann ist es ein Baum gar groß und schön.

Autor: Heinrich Bone

Die Heiligen drei Könige
Die heilgen drei Könige aus Morgenland,
Sie fragten in jedem StÀdtchen:
Wo geht der Weg nach Bethlehem,
ihr lieben Buben und MĂ€dchen?

Die Jungen und Alten, sie wussten es nicht,
Die Könige zogen weiter;
Sie folgten einem goldenen Stern,
Der leuchtete lieblich und heiter.

Der Stern blieb stehn ĂŒber Josephs Haus,
Da sind sie hineingegangen;
Das Öchslein brĂŒllte, das Kindlein schrie,
Die heilgen drei Könige sangen.

Autor: Heinrich Heine

Weihnachten
Die Tage kommen, die Tage gehn,
der schönste Tag hat kein Bestehn,
ob Lenz und Sommer schmĂŒckt die Welt,
rasch kommt der Herbst ins Stoppelfeld,
es saust, es schneit, es friert; doch dann –
das Christkind zĂŒndet die Lichter an!

O Kindeslust, o Kindertraum,
o liebesheller Weihnachtsbaum!
In dunkle NÀchte glÀnzt dein Licht
so froh voraus, du wandelst nicht;
es sorgt der Mutter Herz, und dann –
das Christkind zĂŒndet die Lichter an!

Großmutter spricht: Nur still, nur still!
Denn wenn ein Kind nicht warten will,
vorwitzig schaut, voll Ungeduld,
was dann geschieht, 's ist seine Schuld!
Sitz' still ein Weilchen nur, und dann –
das Christkind zĂŒndet die Lichter an!

Das Gretlein sitz ihr stumm im Schoß,
macht nur die Augen hell und groß,
hat fĂŒr sein fragend KĂ€tzlein dort
kein Auge jetzt, kein Schmeichelwort;
Großmutter blickt so lieb, und dann –
das Christkind zĂŒndet die Lichter an! – –

Die Jahre kommen, die Jahre gehn,
der schönste Tag hat kein Bestehn,
's ist einmal so von Gott bestellt:
man scheidet tÀglich von der Welt!
Der dunkle Abend kommt, und dann –
das Christkind zĂŒndet die Lichter an!

Autor: Gustav Hermann Kletke

Die Heilige Nacht
Gesegnet sei die Heilige Nacht,
Die uns das Licht der Welt gebracht!

Wohl unterm lieben Himmelszelt
Die Hirten lagen auf dem Feld.

Ein Engel Gottes, licht und klar,
Mit seinem Gruß tritt auf sie dar.

Vor Angst sie decken ihr Angesicht,
Da spricht der Engel: FĂŒrcht't euch nicht!

Ich verkĂŒnd' euch große Freud:
Der Heiland ist euch geboren heut.

Da gehn die Hirten hin in Eil,
Zu schaun mit Augen das ewig Heil;

Zu singen dem sĂŒĂŸen Gast Willkomm,
Zu bringen ihm ein LĂ€mmlein fromm.

Bald kommen auch gezogen fern
Die Heil'gen Drei König' mit ihrem Stern.

Sie knien vor dem Kindlein hold,
Schenken ihm Myrrhen, Weihrauch, Gold.

Vom Himmel hoch der Engel Heer
Frohlocket: Gott in der Höh sei Ehr!

Autor: Eduard Mörike

Weihnacht
Da hob sich voll der Klang der Weihnachtsglocken.
Zu meinem Lager, drauf ich matt und krank
Und einsam siechte, drang ihr Friedensklang;
Ich wachte auf, erregt und sĂŒĂŸ erschrocken.

Mir war, der Engel der Versöhnung bleibe
Auf seinem Flug vor meinem Fenster auch,
Es taue auf vor seines Mundes Hauch
Die frosterstarrte, blinde Fensterscheibe.

Als sprÀche er zu mir: Mein lieber Heide,
Zum Sternenhimmel blick empor! Du bist
Durch das Martyrium des Leid's ein Christ!
Auch dir klingt eine Glocke: Leb' und leide!

Autor: Hugo Salus

Zu Weihnachten
So kommst du in mein altgewordnes Leben,
Kommst wieder, Weihnacht, selig Kinderfest,
Willst mir den ersten Traum noch einmal geben,
HÀltst lÀchelnd noch das Kind im Manne fest!

Wenn’s FrĂŒhling wird, halt ich mein Weib im Arm
Und fei’re Auferstehungsfest hinieden.
An ihrem jungen Herzen treu und warm
Hat mir der Herr ein FrĂŒhlingsfest beschieden.

Jetzt geht er um mit stiller Geistermacht,
Und horcht und klopft und lauscht nach seinen Lieben.
Er flĂŒstert in der dunklen Winternacht:
Ihr alten Kinder, seid ihr wach geblieben?

Will sich der Lenz an meines Weibes Herzen
Dem alten Menschen fröhlich jung erneuŽn:
Oh, lasst mich auch fĂŒr herbe Winterschmerzen,
Lasst mich ein Kind mit meinen sein!

Autor: Gustav KĂŒhne

Hinweis:

Unsere Gedichte-Sammlung wird durch unsere fleißigen Besucher in der Weihnachtszeit stets erweitert. Mach auch Du mit und trage klassische Weihnachtsgedichte ein, die auf unserer Seite bisher nicht zu finden sind. Gedicht eintragen

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